Die größten Emissionen verursachen wir Kinos ganz direkt durch unseren Energieverbrauch, aber auch indirekt durch die Anreise unserer Kund*innen. Das haben die Klimabilanzierungen, die wir mit vier Kinobetrieben durchgeführt haben, sehr deutlich gezeigt. Eine umweltfreundliche Anreise begünstigen kann man z.B. durch die Installation von Ladesäulen und Fahrradständern. Beides kann mittlerweile durch die FFA gefördert werden. Auch bessere Informationen zur Anreise via ÖPNV oder sogar ein Ticket-Fahrkarten-Kombiangebot helfen Zuschauer*innen, sich für Bus oder Bahn zu entscheiden.
Doch die Anreise ist besonders auch ein politisches Thema, denn es geht um den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, der Ladeinfrastruktur und um eine Reduzierung des Tempos in der Stadt. Letzteres ist nach aktueller Gesetzeslage allerdings nur in Ausnahmefällen möglich: Tempo 30 kann lediglich bei konkreten Gefährdungen – etwa vor sozialen Einrichtungen wie Kitas und Schulen – angeordnet werden. Im Jahr 2021 haben sich deshalb inzwischen 560 deutsche Städte und Gemeinden zu einer Initiative zusammengeschlossen, um das Gesetz zu ändern. Mit dabei sind Stadtregierungen aller großen Parteien. Sie wollen selbst bestimmen, an welchen Stellen die Stadt durch Tempo 30 sicherer, leiser und sauberer wird. Doch trotz einer Resolution des Bundestages aus 2021 und dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem gleichen Jahr, die beide einen klaren Auftrag einer Gesetzesänderung an die Bundesregierung abgaben, ist bisher nichts geschehen…
Ist auch Ihre Stadt dabei?
Weitere Links und Materialien zum Thema:
Ein Video des Umweltbundesamts zu den Effekten von Tempo 30
Das Umweltbundesamt zum Thema Tempo 30
Die Initiative Lebenswerte Städte
Die Themenseite Tempolimit des UBA
Leitfaden zur Erstellung einer CO₂-Klimabilanz im Kino
Die Betriebsmobilitäts-Intiative des Bundes