Unterstützung für einen nachhaltigen und klimaschonenden Kinobetrieb zu geben, steht auch zukünftig im Zentrum des von der AG Kino – Gilde e.V. durchgeführten Projekts „Kino:Natürlich“. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie das Umweltbundesamt (BUA) fördern das seit 2018 laufende Projekt für weitere zwei Jahre.
„Die Auswirkungen der aktuellen Pandemie zeigen uns, wie wichtig ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Handeln, auch für die Kulturbranche ist“, so der Vorsitzende der AG Kino – Gilde, Christian Bräuer. „Kino:Natürlich konnte in den letzten zwei Jahren wesentliche Schritte hin zu einem umweltfreundlichen Kinobetrieb einleiten. Gerade die Arthouse Kinos, die mit ihren vielfältigen Programmen auch die Herausforderungen unserer Gesellschaft zeigen, sind sich ihrer Verantwortung für den Umwelt- und Klimaschutz bewusst. Dabei möchten wir sie weiterhin tatkräftig unterstützen und in dieser wirtschaftlich unsicheren Zeit ökologische und ökonomische Handlungsoptionen aufzeigen.“
Der erste Projektzeitraum zeigte mit einer großen Umfrage, in welchen Bereichen die Kinobetreibenden bereits erfolgreich sind und wo Handlungsbedarf besteht. Definiert wurden die Handlungsfelder Abfallmanagement, Ressourcenschutz, Mobilität und Filmprogramm. Daran soll nun weitergearbeitet werden. Gemeinsam mit Best-Practice-Kinos wird eine Bestandsaufnahme sowie ein konstruktiver Erfahrungsaustausch durchgeführt, um ganz praktisch, an den spezifischen Bedürfnissen der Kultureinrichtungen ausgerichtete Maßnahmen umzusetzen. Das Ziel ist es, die Bereitschaft der Kinos für ressourcenschonende und CO2 reduzierende Maßnahmen zu erhöhen und deren Einsatz branchendeckend zu steigern. Die Förderung und das Aufzeigen von Finanzierungsmöglichkeiten sind hierfür unerlässlich, weshalb ein Ausbau der bestehenden Zusammenarbeit mit Umweltinitiativen, Förderanstalten sowie klimafreundlichen Serviceangeboten geplant ist.
„Die Corona-Pandemie stellt die Kinobetriebe jetzt vor riesige Herausforderungen,“ so die neue Projektkoordinatorin Susanne Lösch. „Wir sehen darin aber auch die Chance, Abläufe im Sinne der Nachhaltigkeit zu überdenken und anzupassen. Dabei wollen wir mit Kino:Natürlich helfen.“ Sobald es die coronabedingten Schutzstandards zulassen, werden die bereits in der ersten Phase erfolgreich durchgeführten Seminare fortgesetzt sowie durch bundesweite „Kino:Natürlich On Tour“ Workshops erweitert.
Erneut widmet sich das Projekt dem Umweltschutz auch filmisch. Aktionstage, Special Screenings und ein eigens produzierter Kinospot sollen die Thematik wieder stärker in den Fokus der breiten Öffentlichen rücken.
Die Projektkoordination übernimmt Susanne Lösch, die zuvor bei der Produzentenallianz Services unter anderem im Bereich Green Production tätig war und dabei einen guten Überblick über die Nachhaltigkeitsszene in der Filmbranche gewonnen hatte. Bei Fragen, Anregungen oder Beratungsbedarf können sich Kinobetreibende an loesch@agkino.de wenden.