Im Rahmen des Nachhaltigkeitsprojekts Kino:Natürlich setzt sich die AG Kino – Gilde e.V. für Klimabilanzierungen in Kinos ein. In mehreren deutschen Kinos werden die durch den Betriebsablauf ausgestoßenen CO2-Emissionen berechnet, um Maßnahmen zu ihrer Reduzierung einzuleiten. Seit dieser Woche ist auch ein Info-Video zur CO2-Berechnung in Kinobetrieben online verfügbar. Das Projekt möchte damit einen Beitrag hin zu einer klimaneutralen Branche leisten.
Der laufende Filmprojektor, eine große Tüte Popcorn oder die Bahnfahrt zur Spielstätte – ein gelungenes Kinoerlebnis ist ohne den Ausstoß von Treibhausgasen bislang nicht möglich. Ein klimafreundlicher Kinobetrieb sollte die freigesetzten CO2-Emissionen möglichst vermeiden, reduzieren und durch Investitionen in Klimaschutzprojekte kompensieren. Dafür müssen diese zunächst jedoch in einem umfassenden Verfahren transparent gemacht und berechnet werden. „Klimabilanzierungen bilden eine wesentliche Grundlage für eine Nachhaltigkeitsstrategie im Kino“, ist sich Felix Bruder, Geschäftsführer der AG Kino – Gilde, sicher. „Mit Kino:Natürlich fördern und bestärken wir die Betreiber*innen in diesem Vorhaben, denn ein nachhaltiger Kinobetrieb wird sowohl für die Besucher*innen, als auch die staatlichen Förderinstitutionen immer wichtiger.“
Durchgeführt und begleitet werden die Bilanzierungen vom gemeinnützigen Unternehmen „Lust auf Besser Leben“, das auch den hessischen „Preis für nachhaltiges Kino“ berät und das Info-Video produziert hat. Im Casablanca Kino in Nürnberg und im Berliner Passage Kino fanden bereits die ersten Berechnungen statt, weitere folgen in diesem Jahr. Daneben stellt Kino:Natürlich in Form von Seminaren und Checklisten zusätzliche Hilfestellungen und Anreize bereit, damit Kinos ihren CO2-Ausstoß auch eigenständig bestimmen können. Ein erstes Online-Seminar, in dem die bisherigen Ergebnisse vorgestellt wurden, stieß auf breite Resonanz und zeigte das große Interesse der Kinos, sich der wichtigen und komplexen Thematik anzunehmen.
„Neben dem personellen und zeitlichen Aufwand sind Klimabilanzierungen im Falle einer individuellen Berechnungs- und Beratungsleistung auch mit relativ hohen Kosten verbunden, die die Kinos in manchen Fällen nicht alleine werden stemmen können. Wir freuen uns deshalb, ausgewählte Kinobetriebe dabei zu unterstützen und gleichzeitig Hilfsmittel an die Hand zu geben, um selbst aktiv zu werden.“, so Susanne Lösch, Projektkoordinatorin von Kino:Natürlich.